Podcasts: Ein Medium, das gehört werden will
Podcasts sind ein Phänomen, das in den letzten Jahren rasant an Bedeutung gewonnen hat. Die Definition des Begriffs scheint dabei so vielfältig wie das Medium selbst zu sein. Während einige Experten, wie Prof. Dr. Daniel Markgraf, Podcasts als „Audio- und Videobeiträge, die über das Internet zu beziehen sind“ beschreiben, sehen wir bei Podcastmania das anders: Für uns ist ein Podcast ein reines Audioformat, das speziell fürs Hören konzipiert ist.
Im deutschen Sprachgebrauch hat sich der Begriff Podcast vor allem als Synonym für Talk-Formate oder Wortbeiträge etabliert. Im Gegensatz dazu umfasst der Begriff im englischsprachigen Raum oft auch Feature-Formate, Hörspiele und hybride Formen. Deutschland hat jedoch eine lange Tradition in der Unterscheidung von Hörspielen und Features, weshalb wir diese Kategorien als eigenständig betrachten – auch wenn sie ähnliche Elemente wie Podcasts aufweisen können.
„Fürs Hören schreiben“ – Podcasts als Audioerlebnis
Ein zentraler Punkt, der Podcasts auszeichnet, ist ihre Konzeption: Ein Podcast wird fürs Hören entwickelt. Das bedeutet, dass Sprache, Sound und Atmosphäre so gestaltet werden, dass sie ohne visuelle Unterstützung fesseln und berühren. Diese Herangehensweise unterscheidet sich grundlegend von der Entwicklung eines Film- oder Videodrehbuchs. Dort steht das Bild im Mittelpunkt, während bei einem Podcast die auditive Wahrnehmung und die Vorstellungskraft der Zuhörer das Erlebnis tragen.
Natürlich gibt es Situationen, in denen es sinnvoll sein kann, Podcasts mit Video zu ergänzen. Ein Beispiel sind sogenannte Video-Podcasts, die insbesondere auf Plattformen wie YouTube beliebt sind. Doch der Kern eines Podcasts bleibt für uns das Audio – die Kunst, Geschichten allein durch Worte, Klänge und Stimmungen zu erzählen. Ein Podcast lebt vom Audio ein Video vom Bild.
Feature-Formate: Zwischen Podcast und Hörspiel
Ein weiteres spannendes Format, das oft mit Podcasts verwechselt wird, ist das Feature. Es bewegt sich zwischen Podcast und Hörspiel und verbindet journalistische Elemente mit einer narrativen Erzählweise. Auch hier ist die Konzeption entscheidend: Ein Feature verlangt eine andere Herangehensweise als ein klassisches Gesprächsformat oder ein Hörspiel und erfordert eine sorgfältige Dramaturgie.
Wann macht ein Video-Podcast Sinn?
Die Frage, ob Podcasts filmisch begleitet werden sollten, ist nicht pauschal zu beantworten. Es gibt Szenarien, in denen ein Video-Podcast Sinn ergibt – beispielsweise, wenn visuelle Elemente essenziell sind, um die Inhalte zu transportieren, oder wenn ein Format stark auf Emotionen und Persönlichkeit basiert. In unserem Blogartikel zum Thema Video-Podcasts erklären wir, in welchen Fällen sich dieser Ansatz lohnt.
Doch auch hier gilt: Nicht jedes YouTube-Video wird durch das Entfernen der Bildspur automatisch ein Podcast. Denn das entscheidende Merkmal eines Podcasts liegt in seiner Konzeption als reines Hörformat.
Fazit: Podcasts als pure Hörerlebnisse
Podcasts bieten ein einzigartiges Medium, um Geschichten zu erzählen, Wissen zu vermitteln und Menschen zu unterhalten – unabhängig davon, ob sie beim Joggen, Autofahren oder Kochen gehört werden. Bei Podcastmania entwickeln wir Formate nach dem Motto: „Fürs Hören schreiben.“
Dabei legen wir Wert darauf, dass jedes Konzept speziell für die auditive Wahrnehmung entwickelt wird. Denn am Ende geht es darum, mit Worten und Klängen Welten zu erschaffen, die die Hörer:innen mitreißen – ganz ohne Bildschirm.