In einer zunehmend digitalisierten Welt wird die Art und Weise, wie Unternehmen und Verbände mit ihrer Zielgruppe kommunizieren, immer vielfältiger. Während traditionelle Marketingkanäle nach wie vor ihre Rolle spielen, hat sich in den letzten Jahren ein Medium besonders hervorgetan: der (Corporate) Podcast.
Mit seiner Fähigkeit, Geschichten zu erzählen, Expertise zu teilen und eine treue Zuhörerschaft aufzubauen, hat der Podcast das Potenzial, die Art und Weise zu revolutionieren, wie Unternehmen und Verbände ihre Botschaften vermitteln.
Doch wie sieht die Zukunft des Podcastings für Unternehmen und Verbände aus? Welche Chancen und Herausforderungen eröffnen sich in diesem aufstrebenden Bereich? In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Trends und Entwicklungen, die den Weg für eine spannende Zukunft des Podcastings ebnen und wie Unternehmen und Verbände davon profitieren können. Von personalisierter Ansprache bis hin zur Integration von künstlicher Intelligenz - lasst uns uns gemeinsam in die Welt des Corporate Podcastings eintauchen und die Potenziale erkunden, die sie für Unternehmen und Verbände bereithält.
Quelle Grafik: Entwicklung der Hörer weltweit 2019-2024 (Prognose), DemandSage 2023
Podcasting im Wandel: Vom Aufschwung zur Konsolidierung - Eine Analyse des aktuellen Zustands und Ausblick auf die Zukunft
Von 2019 (274 Millionen) hat sich die Zahl der Podcasthörerinnen und Hörer weltweit auf über 500 Millionen in 2023 nahezu verdoppelt (Quelle). Aktuell gibt es weltweit über 5 Millionen aktive und nicht aktive Podcast Formate mit über 70 Millionen Episoden (Quelle Spotify). In den Anfangsphasen der Pandemie erlebte die Podcast-Welt zweifellos einen enormen Aufschwung. Das Jahr 2020 markierte einen Rekordanstieg an neuen Podcasts, da potenzielle Podcaster durch den erhöhten Freiraum und die zusätzliche Zeit vermehrt zu aktiven Produzenten wurden. Diese Entwicklung wurde weiter durch Unternehmen verstärkt, die auf digitale Arbeitsweisen setzten, sei es zur Eigenvermarktung oder zur internen Kommunikation. So entstand eine Wachstumsspirale im Podcasting, wie wir sie zuvor noch nie gesehen hatten.
Allerdings haben viele dieser Podcaster ihre anfängliche Begeisterung verloren und interne Podcasting-Projekte wurden aufgegeben, da sich das Leben und die Arbeit vieler Menschen allmählich wieder in Richtung "Normalität" bewegen. Der Boom von 2020 führte dazu, dass die Anzahl der Podcasts überproportional in die Höhe schnellte, jedoch sind viele dieser Shows heute inaktiv und werden nicht mehr weiterentwicklet. Gründe dafür sind unter anderem: Mangelnde Ressourcen, Schwierigkeiten bei der Content-Erstellung, mangelnde strategische Ausrichtung, Schwierigkeiten bei der Promotion und Vermarktung, unzureichendes Feedback/ geringe Resonanz oder wechselnde Prioritäten und Ressourcenallokation.
Inzwischen stabilisiert sich die Lage, und Podcasts erreichen wieder das langsame, stetige Wachstum, das wir in "normalen" Zeiten gewohnt sind. Dies widerlegt Behauptungen, dass das Podcasting von den Menschen "aufgegeben" worden sei. Es zeigt vielmehr, dass die Podcast-Landschaft zwar von der anfänglichen Euphorie gedämpft wurde, aber immer noch ein fester Bestandteil der Medienlandschaft ist und weiterhin an Relevanz gewinnt.
Wir kommen nun in eine Phase der Konsolidierung des Marktes- die Qualität zählt mehr als eine rasche Umsetzung. Podcasts sind gekommen um zu bleiben.
Waren in 2019 die Hörer von Podcast (14-29 Jahre) noch relativ jung, so gab es in den darauffolgenden Jahren bis 2022 eine deutliche Verschiebung hin zu älteren Altersgruppen (Ü30). Podcasts haben sich somit zunehmend in der breiten Masse etabliert und erfreuen Hörerinnen und Hörer aller Altersgruppen. Diese Entwicklung wird voraussichtlich durch zunehmende technologische Fortschritte und Diversität der auditiven Inhalten weiter fortschreiben.
Mit der steigenden Beliebtheit von Podcasts erkennen nun auch immer mehr Unternehmen den Wert, Podcasts als Marketinginstrument einzusetzen. In Ländern wie Schweden und Spanien gaben über 40 % Teilnehmer einer Befragung an, in den letzten Monaten einen Podcast gehört zu haben. Das zeigt, der Konsum und die Durchdringung von Podcasts haben sich seit 2019 konstant gesteigert. Auch diese Entwicklung wird sich unserer Meinung nach in den nächsten Jahren fortsetzen.
Quelle: Statista 2022
Die Zukunft des Corporate Podcasting: Einflussreiche Verbindung zur Zielgruppe und ungenutztes Potenzial
In Zukunft wird die Anzahl der Unternehmenspodcasts voraussichtlich weiter zunehmen, da Unternehmen zunehmend erkennen, dass Podcasts eine persönliche und authentische Möglichkeit bieten, eine Verbindung zur Zielgruppe aufzubauen und langfristige Beziehungen zu pflegen. Um sich von der wachsenden Konkurrenz abzuheben, sollten Unternehmen verstärkt in die Verbesserung der Produktionsstandards und des Inhalts ihrer Podcasts investieren. Hierbei könnten eine höhere Aufnahmequalität, die Verwendung professioneller Sprecher und eine professionelle Postproduktion eine wichtige Rolle spielen.
Neben den traditionellen Interview- oder Gesprächsformaten sollten Unternehmen auch neue Wege erkunden, um ihre Botschaften zu präsentieren. Durch den Einsatz von fiktiven Geschichten, Integration von dokumentarischen Elementen oder interaktiven Podcasts können sie so das Interesse der Zuhörer wecken und binden. Diese kreativen Ansätze ermöglichen es Unternehmen, auf innovative Weise ihre Markenbotschaften zu vermitteln und die Aufmerksamkeit der Zuhörer zu gewinnen.
Mit den Fortschritten im Bereich der künstlichen Intelligenz können Unternehmen KI-gestützte Spracherkennungstechnologien nutzen, um ihre Podcasts weltweit zugänglicher zu machen. Transkriptionen und Übersetzungen in Echtzeit können nativ in den Podcast-Apps integriert werden, um den Inhalt für ein breiteres Publikum zugänglich zu machen. KI kann verwendet werden, um die Klangqualität von Podcasts zu verbessern. Durch die Analyse von Daten und Zuhörerfeedback kann KI helfen, personalisierte Inhalte für verschiedene Zielgruppen zu erstellen. KI kann auch dabei helfen, passende Inhalte für die Hörer zu empfehlen. Insgesamt bietet KI zukünftig Unternehmen eine Vielzahl von Möglichkeiten, die Produktion von Podcasts zu optimieren und die Hörerfahrung zu verbessern.
Unternehmen können zukünftig ihre Podcasts stärker auf bestimmte Zielgruppen zuschneiden und personalisierte Inhalte anbieten. Durch die Analyse von Daten und Zuhörerfeedback können Unternehmen besser verstehen, welche Themen und Formate bei ihrer Zielgruppe beliebt sind und ihre Podcasts entsprechend anpassen.
"Der Aufstieg des Podcastings in Unternehmen und Vebränden kann mit dem Erfolg der sogenannten 'Walled Gardens' in den sozialen Medien verglichen werden", erläutert Dominic Hesse, Gründer von Podcastmania. "In beiden Fällen geht es darum, dass die Produzenten direkt mit ihren Hörerern und Hörerinnen sprechen. Unternehmen nutzen interne Podcasts als effektives Kommunikationsmittel, um direkt mit ihren Mitarbeitern in Kontakt zu treten. Auf der anderen Seite nutzen Influencer geschlossene Community-Plattformen wie Mighty Networks, Circle oder private Facebook Gruppen, um eine direkte Verbindung zu ihren Fans herzustellen."
Diese Parallele verdeutlicht, wie Podcasts eine persönliche und unmittelbare Kommunikation ermöglichen, ähnlich wie die Kommunikation innerhalb geschlossener Räume in den sozialen Medien. Durch die Nutzung des Podcast-Formats können Unternehmen und Influencer zukünftig noch stärker auf authentische Weise mit ihren Zielgruppen interagieren und so eine engere Beziehung aufbauen.
Podcasts schaffen eine intime und persönliche Atmosphäre zwischen dem Host oder der Moderation und den Hörern, ähnlich wie bei einem guten Gespräch im realen Leben. Diese Erkenntnis hat Arbeitgeber dazu inspiriert, dieses Medium in großem Umfang zu nutzen, um das Mitarbeiterengagement zu fördern - eine dringend benötigte Maßnahme, da 70 % der Mitarbeiter in einer Umfrage angeben, sich bei der Arbeit unmotiviert zu fühlen. Angesichts der zunehmenden Anzahl von Remote- oder Hybrid-Mitarbeitern bietet die Schaffung solcher intimen Erfahrungen zukünftig einen echten Vorteil, um die Mitarbeiter mit dem Unternehmen in Verbindung zu halten. Dieser "auditive Unique Selling Point (USP) wird in einem immer stärkeren Wettbewerb der Unternehmen auf einem Arbeitnehmermarkt zukünftig einen immer höheren Stellenwelt einnehmen. Darüber hinaus verbringen Mitarbeiter bereits einen Teil ihres Arbeitstages damit, Podcasts zu hören (Zahlen aus dem ersten Teil dieses Artikels).
Mit dem wachsenden Erfolg von Podcasts könnten Unternehmen ebenso verstärkt nach Möglichkeiten suchen, ihre Podcasts zu monetarisieren. Sponsoring, Werbung oder Premium-Abonnementmodelle könnten dabei zukünftig eine Rolle spielen. Plattformen wie Apple Podcast Subscription oder Patreon haben gezeigt, dass der Aufbau loyaler Hörer-Communities eine alternative Einnahmequelle für Podcasts darstellen kann.
Die Beliebtheit von Kurzinhalten auf Plattformen wie TikTok und Instagram Reels hat auch den Weg für kürzere Podcasts geebnet. Daher sind ShortCasts ein weiterer Trend als kurze Versionen von ganzen Episode oder generell kurz geplante Episoden.
Social-Media-Giganten wie YouTube, Facebook und Twitter konzentrieren sich derzeit mehr auf visuelle Inhalte als auf Audio. In Zukunft wird das Hochladen eines gemeinsam nutzbaren Videos in sozialen Medien anstelle des Hostens in einem RSS-Feed üblicher sein, da Unternehmen dadurch Ihre Reichweite bei Nicht-Podcast-Publikum erheblich steigern können. Es kann dazu beitragen, die Reichweite von Podcasts zu vergrößern und Podcaster einem ganz neuen Publikum zugänglich zu machen.
Video: YouTube Version des Podcast "Energie Schub" unserers Kunden TÜV NORD
Eine aktuelle Studie von OMD bestätigt diese Entwicklung und zeigt zudem, dass Unternehmen, die Podcasts für ihr Marketing nutzen, einen höheren Return on Investment im Vergleich zu anderen Formen des Content-Marketings erzielen. Es ist klar, dass die Zukunft des Podcastings im Bereich des Podcast-Marketings liegt. Unternehmen erkennen das Potenzial dieser audio-basierten Form des Content-Marketings, um ihre Zielgruppen effektiv anzusprechen und eine engere Bindung aufzubauen.
Quelle: Studie OMD/ Annalect
Während wir uns der Zukunft des Corporate Podcasting nähern, ist es klar, dass dieser Medium noch lange nicht an Bedeutung verliert. Im Gegenteil, es gewinnt immer mehr an Popularität und Akzeptanz sowohl bei Unternehmen als auch beim Publikum. Der Corporate Podcast ermöglicht eine einzigartige Form der Kommunikation, die auf Intimität, Authentizität und direkter Verbindung basiert. Unternehmen erkennen zunehmend den Wert und das Potenzial dieser Plattform, um ihre Botschaften zu vermitteln, ihre Marken zu stärken und mit ihrem Publikum auf einer tieferen Ebene zu interagieren.
Die Zukunft des Corporate Podcasting verspricht noch mehr Innovationen und kreative Ansätze. Neue Formate und Inhalte werden entwickelt, um das Publikum zu begeistern und einzubeziehen. Technologische Fortschritte werden die Produktion und Verbreitung von Podcasts noch einfacher und zugänglicher machen.
Während wir uns auf diese aufregende Zukunft vorbereiten, ist es wichtig, dass Unternehmen die Qualität ihrer Podcasts im Auge behalten. Eine sorgfältige Planung, professionelle Produktion und kontinuierliche Verbesserung werden dazu beitragen, dass Corporate Podcasts effektiv und erfolgreich sind. Wir stehen euch hier mit Rat und vorallem Tat als verlässlicher Partner zur Seite.
Insgesamt können wir mit Zuversicht sagen, dass der Podcast als Kommunikationsinstrument eine feste Größe in der Unternehmenswelt geworden ist. Durch seine einzigartige Fähigkeit, Geschichten zu erzählen, Wissen zu vermitteln und eine persönliche Verbindung herzustellen, wird der Corporate Podcast weiterhin ein wertvolles Werkzeug sein, um Unternehmen dabei zu unterstützen, ihre Ziele zu erreichen und mit ihrem Publikum auf eine neue Art und Weise in Kontakt zu treten.
Also, lasst uns gespannt sein und die Zukunft des Corporate Podcasting gemeinsam erkunden und gestalten. Es gibt noch so viel zu entdecken, zu teilen und zu lernen – und der Podcast wird uns dabei begleiten.